Mission III - Shady`s Wiederkehr

Der Khari geht vorsichtig mit der Kapsel um, als er zur Tür und durch die Schleuse hindurch huscht.

Die Priesterin erhebt sich und blickt auf Kusars Dhor'jakh Dan hinab, der noch immer blutbenetzt auf dem Felsen liegt. Sie beugt sich hinunter und hebt ihn auf, wickelt ihn in ein Tuch, das sie um ihr Gewand trägt und verstaut es darin.
Dann folgt sie den Anderen.

Apryel beobachtet die Kilrathi und wartet auf sie.
Sie erkennt die riesige Blutlache, die Kusar auf dem Boden hinterlassen hat.
"Was in aller Welt ist nur in ihn gefahren, so etwas zu tun?"

Die Kilrathi erklärt ihr:
"..Der Ruf eines Kriegers, wenn er seiner Aufgabe nicht gerecht werden konnte... Es liegt in seiner Natur und er ist davon auch nur schwer abzubringen, wenn man ihn nicht vom Gegenteil überzeugen kann.. Es trifft ihn keine Schuld. Er hat nur nach seinem Glauben gehandelt. Er dachte, er ist bei Sivar in Ungnade gefallen, weil er sein Ziel offensichtlich nicht erreichen konnte.. Daher hat er das Ritual des Zu'kara vollzogen."
Die Kilrathi überlegt kurz.
"Doch verratet mir eins.. Welche Aufgabe dachte er, nicht erfüllt zu haben? Ich verstand den Sinn seiner Worte vorhin nicht."

"Nun, wir hatten die Mission, dich zu suchen, Shadya'sha... Alle Kryo-Einheiten, die wir noch online vorfanden, nahmen wir mit und haben sie geborgen. Alle Insassen sind - bis auf eine einzige - gesund aufgewacht. Deine Kapsel war die letzte. Und er ging, bevor sie sich geöffnet hatte.. Er wußte also nicht, daß wir dich gerettet haben. Er war die ganze Zeit der Annahme, du wärst tot... Jetzt ergibt alles einen Sinn."
Die Augen schließend, wendet sie sich dann um und geht mit der Priesterin zum Ausgang.
Die Kilrathi antwortet.
"...mich zu finden, war seine Aufgabe? Nun verstehe auch ich den Sinn seiner Worte. Ich danke euch, Apryel. Lasst uns zu ihm gehen."

"Ich werde dann mit Vagabond darüber reden. Er muss erfahren, warum Kusar das getan hat. Die zwei sind wie Brüder, Vagabond würde es nicht verstehen, wenn er es nicht weiß."
Apryel nickt der Kilrathi zu und die zwei gehen durch die Schleuse.

Die Anderen beiden sind mit dem Khari schon vorgegangen und vor der Schleuse auf dem Gang, der zum Frachtraum hinauf führt, als die Mediziner ankommen.
"Wo ist der Notfall?"

Apryel erklärt ihnen alles und sie folgen Vagabond und den anderen zum Frachtraum.

Der Khari hat sich wieder zu seinesgleichen gesellt.

Die Kilrathipriesterin lässt sich neben dem GF auf einer Kiste nieder und sieht ihn an.
"Ihr habt Recht und Unrecht zugleich. Ihr seid Waffenbrüder, das ist richtig. Jedoch kennt ein Krieger der Kilrathi diese 'seelischen Schmerzen', die ein Terraner bei einem Verlust empfindet nicht. Zumindestens darf er sie nicht zeigen, sonst ist er vor Sivar schwach. Schwäche bestraft Sivar und lässt den Krieger dann ebenfalls das Ritual des Zu'kara vollziehen. Ihr habt in der Tat die Ehre erlangt, eines Chakta gleichzukommen, geehrter Freund. Und ihr seid auch Takhars, Brüder desselben Ranges. Doch in Euch fließt kein kilrathisches Blut, dies unterscheidet Euch von ihm. Mag er wie ein Bruder sein. Im Herzen seid ihr das auch für ihn. Doch fühlt ihr nicht das, was ein Kilrathi fühlt. Ein Krieger darf kein Empfindungsgewissen haben. Hätte er es, wäre es kein wahrer Krieger. Kusar hat sehr lange unter den Terranern gelebt und sein Wissen ist umfangreich geworden. Dennoch ist und bleibt er im Wesen, im Geiste und im Herzen immer ein Kilrathi."

Die Priesterin neigt den Kopf und sieht zu Kusars Kryo-Einheit hinüber.
"Vagabond, so sagt mir. Hat er Familie, die jetzt bei ihm sein sollte?"

Auch Apryel hat sich zu den beiden gesellt, während die Techniker, die Mediziner und der Mantu die Kryokapsel nicht aus den Augen lassen.
Sie hört dem Gespräch der Zwei aufmerksam zu.

Der Kilrathi hört, wie sich seine Freunde um seine Kryoeinheit herum versammeln und leise reden.
Er schlägt die Augen langsam auf und sieht sich um.
"..Was ist das hier? Wo bin ich?"

Seinen Kopf hebend, schaut er sich um und bemerkt, daß er im Frachtraum ist und in einer der Kapseln liegt, die sie auf dem Planeten gefunden haben.
Er blickt hinauf und dem Mantu ins Gesicht.

Der Mantu tritt zurück und betätigt die Konsole, dann klackert er den anderen zu.
"Ich werde euch jetzt verlassen, meine Freunde, und werde mir etwas Nahrung generieren. Ich bin immer hier, wenn ihr meine Hilfe benötigt. Wir sehen uns."

Mit diesen Worten schaut er Kusar noch einmal an und rasselt leise.
"Achte auf dein Herz... Und achte auf das, was du hast. Manchmal überwiegt das, was man gibt, jede Schwäche und wird zur Stärke. Zu Leben bedeutet manchmal, großen Mut zu zeigen. Jedoch sein Leben als Pfand für ein Anderes zu geben, großes Vertrauen und vor allem ...Liebe.. Das ist keine Schwäche, sondern große Stärke. Bedenke das, mein Freund... und lebe!"
Der Mantu verabschiedet sich und geht in sein Domizil.

Die Priesterin sieht dem Ahnen nach und blickt dann auf Kusar.

Der Kilrathi erhebt sich langsam aus der Einheit und hält sich am Einstieg fest, steigt hinaus. Er legt seine Pranke auf seinen Bauch und schließt die Augen.
Dann wendet er seinen Blick hinüber zu der Kilrathipriesterin.

Die Kilrathi geht langsam auf Kusar zu und bleibt ein Stück vor ihm stehen. Leise fauchend fragt sie.
"..hat der Ahn recht, ...Kusar?"

Der Blick des Kilrathikriegers wandert über die Augen der Priesterin zu ihrem Ashak, ihre Lefzen und über ihr Gewand zu Boden, dann nickt er leicht.

Die Priesterin fragt hinzufügend.
"Ein Pa'ki..?"

"Huma ta Humas..."
Kusar sieht auf und die Priesterin an.

Die Kilrathi hebt die Lefzen und legt ihre Pranke auf seine Brust.
"Ich bin glücklich, hier zu sein. Habt Dank, Kusar.."

Apryel räuspert sich kurz und sieht Vagabond an.

Kusar schaut in die Runde.
"..es ist schön, ...auch euch zu sehen.. Ich danke euch, daß ihr hier seid."

Dann sieht er Vagabond an und wendet sich um, bleibt vor ihm stehen.
"..wäre ich ein Terraner, würde ich mich bei euch entschuldigen, ...mein Freund... Doch bedarf es keine Entschuldigung für eine höhere Sache, ..ein notwendiges Opfer.. Ich weiß, ich habe euch in eurer Seele verletzt.. Und das bedaure ich, das ist wahr... Jedoch weiß ich, wärt Ihr ein Kilrathi, mein Freund, würdet ihr mein Opfer, das ich bereit war zu geben, ..verstehen.. Ich hoffe, Ihr mögt mir eines Tages verzeihen und mir wieder ein Bruder sein, der Ihr für mich immer wart und immer sein werdet... Ich kann euch nicht versprechen, es nie wieder zu tun, wie die Terraner sich manchmal ein Versprechen geben. Ich bin ein Kirathi und verspreche nur, was ich auch halten kann... Jedoch werde ich versuchen, euch zu lehren, was es heißt, ein Kilrathi im Geiste zu sein, wenn ihr das wünscht, mein Freund.. Dieser Glaube wohnt seit meiner Geburt in mir und er wird mich immer begleiten.. Es erfordert große Stärke, das zu akzeptieren als Terraner.. Dessen bin ich mir bewusst.. Jedoch bedenkt. Ihr wart es und werdet es immer sein, ...ein Bruder.."

Die GF grinst zurück und stubst Vagabond an.
"Schhht.. Kilrathi haben gute Ohren.."

Zu den beiden Kilrathi zugewandt, nickt sie ihnen zu.
"Shady, es ist mir eine Ehre, dich hier an Bord begrüßen zu dürfen.. Achte gut auf Kusar, denn du weißt, wozu er fähig ist.."

Und Kusar ruft sie noch zu.
"..und dass mir keine Klagen kommen, hörst du? Ich wünsche euch beiden alles Gute."

Sie zwinkert Vagabond zu und flüstert.
"..siehst du? So macht man das..."

"Du hast recht..."
Apryel muss lachen bei dem Gedanken, vorhin bei ihrer erschrockenen Reaktion fast den Barkeeper getroffen zu haben.
"Dann lass uns auch aufbrechen.."

Sie nickt den Kilrathi zu und fragt Vagabond:
"Können wir?"

Die zwei Kilrathi verneigen sich vor den GFs und wenden sich um.
Kusar schaut die Kilrathi an, als sie zu ihm rüberkommt. Dann wendet auch er sich zum Gehen und sie verlassen den Frachtraum, auf dem Weg zum Captain.

Die Techniker und die Mediziner verabschieden sich ebenfalls und gehen ebenso wieder ihren Tätigkeiten nach.

Es kehrt wieder Ruhe auf dem Schiff ein.

*** Im Quartier von Captain McKennedy - Sternzeit 2703.242 ***

Der Captain sitzt an seinem Logbuch und schaut aus dem Ausblick.
Draußen ist es ruhig, der Planet Ghorah Khar zieht in der Ferne seine Runden um seine Sonne.
Die Genesis hat nun einen Verfolgungskurs aufgenommen und ist dem Objekt gefolgt, das für uns alle überraschenderweise durch die explodierende Anomalie in den freien Raum geschleudert wurde.
Die CAG hat vor, es zu bergen und die Genesis versucht nun, das trudelnde Schiff zu erreichen. Solange bleibt noch etwas Zeit, sich an Bord zu erholen und auf die neue Mission vorzubereiten.
Eine Mission jagt hier die nächste, so kommt es dem Captain fast vor.

Er seufzt und holt tief Luft, dann geht er zum Ausblick und stellt sich davor, mustert die Dunkelheit, die nun durch die bunten Nebel, die die Nova erzeugte und durch die Materie davon, die mit der Druckwelle die sich zerstörende Anomalie verließ, fast taghell erleuchtet wird.
Der Captain öffnet per Sprachbefehl eine neue Datei im Logbuch und diktiert der Konsole.
"Neue Aufzeichnung starten!"

Die Konsole öffnet eine neue Logbuchdatei und bestätigt:
<< Neue Aufzeichnung gestartet - Aufzeichnung beginnt: >>

Der Captain beginnt.
"Abschließender Bericht des Captains, Sternzeit 2703.242:
Die vergangenen Tage waren ereignisreich.
Die Crew ist wegen der Geschehnisse geflasht.
Die Mission ist erfolgreich beendet und auch die Priesterin ist wieder bei der Famiie. Weiterhin konnten Marek und 5 weitere Priesterinnen aus dem Tempel gerettet werden.
Wir haben einen Toten zu beklagen.
Colonel Bruce "Madman" Maddox, ehemaliger GF der BWS Vesuvius.
Er hat den Aufwachvorgang aus der Kryokapsel, worin er schlief, nicht überlebt, seine Verletzungen durch die Nephilim waren zu schwerwiegend.
Wir tragen für ihn das Todesdatum
2703.241.17:45 tZr ein.
Er hinterlässt eine Frau und 2 Kinder.
Die Trauerfeier findet nach der nächsten Mission statt, solange verbleibt er im Kälteschlaf.
Wir können aber auch gutes berichten:
Neben den Kryokapseln und den Insassen Shadya'sha nar Rhagithaga, Marekh nar Krittar, einem besonderen Schläfer und 5 weiteren Priesterinnen konnten wir auch eine Schiffbrüchige, die letzten Überlebenden des alten Volkes der Khari und einen Ahnen des alten Volkes der Mantu retten. Er hat uns auf dem Planeten Schutz gewährt und nur durch ihn konnten wir unsere Mission heil und erfolgreich beenden. Ohne ihn hätten wir wohl noch weit mehr Tote zu beklagen...
Durch ihn wächst unser Verständnis für Technologie gerade ins imense an. Er hilft uns auch, die nächste Mission zu erfüllen.
Die Khari werden vorerst im Frachtraum untergebracht und wir werden sie in den kommenden Missionen umsiedeln.
- Zusatzeintrag:
Durch die Zerstörung des Planeten wurde auch der Sektor, worin er lag, zerstört, ebenso wie die Anomalie im Isaac-Sektor, Ghorah Khar-System. Zu unser aller Überraschung gibt es noch ein Relikt, das überlebt hat:
Durch die Explosion der Anomalie wurde ein Schiff in den freien Raum katapultiert, das offensichtlich manövrierunfähig ist und nun im Ghorah Khar-System unterwegs ist.

Dies wird unsere nächste Mission beinhalten:
- Aufschluss der BWS Genesis zum unbekannten Schiff
- Analysieren und Bergen des Schiffes
- Schleppen des Schiffes in ein Raumdock um Ghorah Khar

Danach wird es ungemütlich:
Wir müssen einen Freund bestatten.
Die ehemalige Crew der Vesuvius wird nicht erfreut sein.
I         . Logbucheintrag Pause!"

Das Modul geht in den Standby und meldet:
<< Eingabe pausiert..... >>

Der Captain denkt an die jüngsten Ereignisse an Bord nach und überlegt, ob er es mit in seinen Bericht schreiben soll. Doch er entscheidet sich, Kusars Irrtum und seine Handlung in den Logbucheinträgen diesmal nicht zu erwähnen...
Jedoch war ihm klar, dass seine Handlung Konsequenzen haben musste.
Er beschloss, den GF eine Woche vom aktiven Dienst zu suspendieren, um ihm so auch etwas Zeit zu geben, wieder zu sich zu finden und all das, was passierte, ebenso den Tod seines Freundes Madman zu verdauen.
Dieses Gespräch würde der Captain persönlich übernehmen, das schwor er sich.
Er seufzt und schüttelt den Kopf, dann spricht er:
"Logbucheintrag beenden, Capt. McKennedy - Ende!"

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*** Mission III beendet ***